Nitrat im Aquarium

    Nitrat entsteht im Aquarium vor allem durch den Abbau vom schädlichem Ammoniak und Nitrit. Für den Aquarianer kann die Messung des Nitratgehaltes wichtige Infos über das biologische Gleichgewicht im Aquarium liefern. Welchen Einfluss hat der Nitratgehalt auf Fische und Pflanzen? Was versteht man unter Nitrifikation und Denitrifikation? Wie lässt sich der Nitratwert senken? Diese und weitere interessante Fragen zum Thema Nitrat und Aquarium beantwortet Ihnen unser leicht verständlicher Ratgeber.

    Was ist Nitrat? Wie gelangt Nitrat in das Aquarium?

    Nitrate bzw. Nitrationen (NO3-) sind Salze der Salpetersäure.

    Nitrat gelangt zum Beispiel durch das zum Auffüllen des Beckens verwendete Wasser in das Aquarium. So darf Leitungswasser in Deutschland laut Trinkwasserverordnung bis zu 50 mg Nitrat pro Liter enthalten. Besonders in einigen landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten wird dieser Grenzwert von einigen Wasserversorgern teilweise zu einem Großteil ausgeschöpft, da Nitrat durch eine Überdüngung von Feldern in das Grundwasser gelangen kann.

    Im Aquarium selbst wird Nitrat aber auch durch die sogenannte Nitrifikation gebildet. Dabei bauen Bakterien Ammoniak durch Oxidation über die Zwischenstufe Nitrit zu Nitrat ab. Da Ammoniak und Nitrit auf Lebewesen im Aquarium ab einer gewissen Konzentration toxisch wirken, ist die Nitrifikation ein wichtiger Prozess zur Entgiftung Ihres Aquariums. Als Ausgangspunkt des stickstoffhaltigen Ammoniaks fungieren Eiweißeinträge in das Aquarienwasser durch Fischfutter und Ausscheidungen der Fische.

    Ein hoher Nitratanteil im Aquarium kann folglich ein Hinweis auf eine Verunreinigung des Wassers durch Eiweiße und einen anschließenden Abbau der Verunreinigungen durch Nitrifikation sein. Die für die Nitrifikation verantwortlichen Bakterien siedeln sich im Aquarium vor allem im Filter an. Deshalb ist ein ausreichend dimensionierter Filter für die Entgiftung des Aquariums äußerst wichtig.

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    Welche Bedeutung hat der Nitratwert für ein Aquarium?

    Im Gegensatz zu Nitrit oder Ammoniak sind erhöhte Nitratwerte im Aquarium in der Regel wenig problematisch. Extrem hohe Nitratwerte sollten allerdings vermieden werden. Halten Sie deshalb den NO3-Wert im Aquarium unter 150 mg/l.

    Bei hohen Nitratwerten besteht das Risiko einer erhöhten Belastung mit Nitrit, wenn es zu einer chemischen Nitratreduktion kommt. Diese kann zum Beispiel bei einem Ausfall des Filters auftreten.


    Gut zu wissen:  Zu hohe Nitritkonzentrationen im Wasser können unter anderem die Atmung der Fische so stark behindern, dass diese sterben. Nitrat kann Aquarienpflanzen als Stickstoffquelle dienen. Für die Umwandlung von Nitrat zu verwertbaren Stickstoffverbindung Ammonium benötigen die Pflanzen allerdings verschiedene Mineralstoffe als Katalysatoren und es wird im Gegensatz zur direkten Aufnahme von Ammonium zusätzliche Energie verbraucht. Daher wandeln Wasserpflanzen Nitrat erst zu Ammonium um, wenn der Ammoniumgehalt im Wasser unter eine kritische Marke fällt.


    Wie lässt sich der Nitratwert im Aquarium senken?

    Während eine Anhebung von NO3 im Aquarium meist nicht erwünscht ist, können Sie den Nitratgehalt im Aquarium durch verschiedene Maßnahmen senken:

    Wasserwechsel:

    Ein einfaches Verfahren zur Senkung von NO3 im Aquarium sind regelmäßige Wasserwechsel. Nutzen Sie dazu Wasser, das nicht durch zentrale Wasserversorger auf den Nitratgehalt kontrolliert wurde, sollten Sie das Wasser vor dem Einfüllen in das Becken einem Nitrattest unterziehen.

    Denitrifikation:

    Bei der Denitrifikation kann Nitrat von bestimmten Bakterien zu Stickstoff umgewandelt werden. Dieser Vorgang dient den Bakterien zur Energiegewinnung. Im Fachhandel sind Nitratentferner verfügbar, welche bereits mit entsprechenden Bakterienkulturen geliefert werden. Die Bakterien befinden sich dabei zum Beispiel in speziellen wasserdurchlässigen Beuteln oder auf besonderen Kohlenstoffgerüsten. Organisch gebundener Kohlenstoff ist Voraussetzung für die Denitrifikation, da die am Nitratabbau beteiligten Bakterien diesen als Elektronenlieferanten benötigen.

    Nitratsieb:

    Sogenannte Nitratsiebe verwenden basische Anionen-Austauscher auf Chloridbasis zur Senkung des Nitratgehalts im Aquarium. Nitratsiebe können die Karbonathärte des Aquarienwassers beeinflussen. Deshalb sollte die Karbonathärte beim Einsatz der Siebe regelmäßig kontrolliert werden. Weiterhin können „erschöpfte“ Nitratsiebe sogar Nitrat in das Wasser abgeben, wenn diese nicht rechtzeitig ausgetauscht bzw. regeneriert werden. Die Funktionsfähigkeit von Nitratsieben kann durch im Wasser gelöste organische Stoffe beeinträchtigt werden. Weiterhin verändern die Siebe das Ionen-Verhältnis im Aquarium. Dies kann zum Beispiel negative Auswirkungen auf Fischlaich haben.

     

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